Immobilienspekulation betreiben nicht nur Konzerne und Miethaie, sondern jeder Mensch, der oder die eine Wohnung oder ein Haus verkauft. Denn praktisch niemand verkauft zum ursprünglichen Preis (plus Inflation) weiter, sondern nimmt den zum Verkaufszeitpunkt erzielbaren Marktpreis. So entsteht die scheinbar unaufhörliche und für viele Haushalte ruinöse Mietpreissteigerung.
Die einzige Möglichkeit diese Kostensteigerung zu verhindern ist: KEIN VERKAUF.
Die gesellschaftsrechtliche Organisation des Mietshäuser Syndikats stellt sicher, dass weder einzelne Wohnungen noch das ganze Haus je verkauft werden können. Es bleibt immer Gemeinschaftseigentum der dort Wohnenden entsprechend dem Motto des Syndikats "Die Häuser denen, die darin wohnen".
Spekulatiuskuchen (Bild: Dr. Oetker)
Wie schaffen wir es, Beschlüsse zu fassen, die für alle OK sind? Ein normales Mehrheitsprizip kann eine relevante Minderheit sehr unzufrieden zurücklassen. Andererseits stattet ein Vetorecht einzelne mit zuviel Macht aus. Einen Mittelweg meinen wir mit folgender Regelung gefunden zu haben.
Bei wichtigen Entscheidungen versuchen wir mehrere Varianten zu entwickeln. Jedes Mitglied hat fünf Möglichkeiten zur Abstimmung: starke Zustimmung (+2), moderate Zustimmung (+1), Enthaltung (0), moderate Ablehnung (-1), starke Ablehnung (-2). Angenommen ist ein Beschlussvorschlag, wenn er über 0 Punkte hat. Auf diese Weise kann eine Minderheit mit starker Ablehnung eine Beschlussvariante stoppen, die eine Mehrheit mit überwiegend moderater Zustimmung hätte.
Falls keine Entscheidungsvariante das Quorum von >0 erhält, werden mehr Varianten entwickelt.
Die Finanzierung hängt mit der Gesellschaftsform zusammen. Im Fall des Miethshäuser Syndikats wird eine möglichst hohe Rate an Direktkrediten angestrebt. Direktkredite bieten die Möglichkeit Geld in Immobilien anzulegen, ohne der Immobilienspekulation Vorschub zu leisten. Sie werden nur mit maximal 1,5 % verzinst und ermöglichen damit langfristige Mietsicherheit.
Neben günstigen Krediten sind die Grunderwerbs- und Baukosten die wichtigsten Einflussfaktoren auf die spätere Miethöhe. Hier wollen wir mit hoher Standardisierung ohne individuelle Extrawünsche und durchgehenden vertikalen Rastern im Gebäude die Baukosten im Griff behalten. Bezüglich Grunderwerb tendiert der Gemeinderat zu einer Vergabe in Erbbaurecht; in der Beratung des Technischen und Umweltausschuss am 25.09.2022 haben sich die meisten Fraktionen dafür ausgesprochen.
Zu diesen Fragen gibt es auführliche Informationen auf unserer FAQ-Seite: